Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 06/2021

Nachhaltigkeit 6 Foto: Tino Sieland/TMUEN Thüringen und die Nachhaltigkeit: Wie ist es damit bestellt? Thüringen darf sich schließlich als eine Wiege der Nachhaltigkeit bezeichnen. Hans Carl von Carlowitz, der als Begründer des Begriffs gilt, studierte einst in Jena, bevor er später in Freiberg wirkte. Dort entwickelte er das Prinzip der Nachhaltigkeit, das heute nicht nur auf die Forstwirtschaft, sondern auf nahezu alle Bereiche des Lebens angewandt wird. Nicht erst seit der jüngst beendeten Klimakonferenz in Glasgow ist das Thema in aller Munde. Auch bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin spielte es eine zentrale Rolle. Aber es drängen sich Fragen auf, die WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Chefredakteur Torsten Laudien mit Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (B’90 Grüne) besprochen hat. Interview mit Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund Die Unternehmen sind zum Teil weiter als die Politik“ „ Frau Ministerin, zunächst mal ganz all- gemein gefragt: Wo steht Thüringen in Sachen Nachhaltigkeit? Global betrachtet sitzen wir alle in ei- nem Boot. Sind also unsere Segel richtig gesetzt? Nachhaltigkeit hat ja viele Ebenen: eine wirtschaftliche, eine sozia- le und eine ökologische. In diesem Dreieck bewegt sich daher auch meine Antwort: Wenn Sie andere europäische Länder nach Thüringens ökologischem Fußabdruck fragen, sind wir Musterland. Bei den meisten Unternehmen in Thüringen ist längst angekommen, wie man mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben kann. Wer auf Ressourcen- schonung und Energieeffizienz setzt, ist klar im Vorteil. Win-win-win würde ich sagen. Ein Beispiel aus dem sozialen Bereich? Unser Reparaturbonus. So viele haben ihn genutzt. Raus aus der Einweg-Momente-Mentalität will doch gerade heute fast jeder. Also haben auch die Firmen in Thürin- gen den Weg in Richtung Nachhaltigkeit eingeschlagen?

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